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Manuel Gräfe: Bundesliga-Schiedsrichter klagt über Belastung


Bundesliga
Schiedsrichter Gräfe: "Viele von uns sind am Limit"

Von t-online
Aktualisiert am 21.12.2011Lesedauer: 2 Min.
Schiedsrichter Manuel Gräfe schlägt Alarm.Vergrößern des BildesSchiedsrichter Manuel Gräfe schlägt Alarm. (Quelle: imago-images-bilder)
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Die Schiedsrichter in der Bundesliga stehen Woche für Woche im Fokus der Öffentlichkeit. Jeder Pfiff wird genauestens analysiert und auch ausschweifend kritisiert. An den ersten 17 Spieltagen mussten die Referees erneut viele negative Beurteilungen einstecken. Erstmals klagt nun ein Schiedsrichter über die Belastung: "So eine extreme Hinrunde wie diese habe ich in den 13 Jahren meiner DFB-Tätigkeit noch nicht erlebt. Viele von uns sind am Limit der Belastbarkeit - sowohl physisch als auch psychisch", sagte er dem Fußball-Magazin "11Freunde".

In Erinnerung bleibt vor allem der Suizidversuch des Unparteiischen Babak Rafati vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen den FSV Mainz 05 am 19. November dieses Jahres. Doch für Gräfe kam dieser Hilferuf nicht besonders überraschend. "Ich selbst hatte durchaus erwartet, dass etwas Außergewöhnliches passieren könnte, wenn auch nicht in dieser Form. Eher schon, dass ein Kollege vielleicht Knall auf Fall aufhört oder vor der Kamera die Contenance verliert", sagte er.

Trainer und Funktionäre als schlechte Vorbilder

Der erfahrene Schiedsrichter sieht die Gründe dafür auch in dem Verhalten mancher Trainer und den Offiziellen der Klubs vor, während und nach den Spielen gegenüber den Vertretern seiner Zunft. "Die Schiedsrichter sind bis zum Vorfall mit Babak Rafati von verschiedenen Klubs permanent medial angegangen worden, wie es das in den letzten Jahren nicht gegeben hat. Das Verhalten mancher Trainer und Funktionäre und ihre Aussagen in Interviews waren absolut inakzeptabel", sagte Gräfe.

"Betreuung der Schiedsrichter ist amateurhaft"

Eine verbesserte Unterstützung der Referees von Seiten des DFB ist ein weiteres Anliegen Gräfes. Für ihn ist die Betreuung angesichts der hohen Belastung "amateurhaft, denn jeder Schiedsrichter muss allein organisieren, wo und wie er trainiert. Physiotherapeutische und ärztliche Betreuung fehlen ebenfalls."

"Topschiedsrichter sind inzwischen reine Leistungssportler, aber ihre Rahmenbedingungen sind in vielen Bereichen die von Hobbysportlern", sagte Gräfe. Seine Forderung geht in die Richtung der Forderung von FIFA-Boss Sepp Blatter, der den Profi-Schiedsrichter auch in Deutschland etabliert sehen möchte. "Es wäre vielleicht wirklich sinnvoll, die Schiedsrichter der ersten beiden Ligen auszugliedern und eine eigenständige Verwaltung aufzubauen."

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