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USA | Studie zeigt: CO₂-Zertifikate wohl extrem überschätzt


Reduktion geringer als erwartet
Studie: CO₂-Zertifikate wohl extrem überschätzt


Aktualisiert am 07.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Wald von oben (Symbolbild): Eine Studie zeigt, dass Holz wohl weniger Kohlenstoff bindet, als in CO₂-Zertifikaten abgerechnet wird. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn/dpa)

Eine neue Studie der Michigan State University enthüllt Überschätzung der Kohlenstoffbindung von Wäldern. Die Effektivität von CO₂-Zertifikaten steht infrage.

Die Kohlenstoffbindung von Aufforstung könnte bisher stark überschätzt worden sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Michigan State University. Runsheng Yin, Professor am Department of Forestry, stellte fest, dass die Modelle für Kohlenstoffreduktion teils um das Dreifache überbewertet wurden. Wodurch die ausgestellten CO₂-Zertifikate ebenfalls fehlerhaft seien. Laut Yin wurde das Potenzial der Natur als Lösung zur Minderung der Klimakrise bisher zu optimistisch eingeschätzt.

Die Studie wurde in einem intensiv verwalteten Kiefernfeld im Süden der USA durchgeführt. Hier konnten Landbesitzer Kohlenstoffgutschriften, sogenannte CO₂-Zertifikate, für das Reduzieren, Vermeiden oder Entfernen von Treibhausgasemissionen erwerben. In der Studie wurde festgestellt, dass die Menge an Gutschriften, die ein Landbesitzer erhalten kann, um mindestens den Faktor 2,76 zu hoch angesetzt wurde. Die Kohlenstoffreduzierung ist also nicht so effizient, wie zuvor angenommen. Diese Überbewertung scheint auch auf andere Forstgebiete zuzutreffen, heißt es in der Veröffentlichung der Universität.

Video | Animation zeigt die dramatischen Klimafolgen für den Wald
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Quelle: t-online

Wissenschaftliche Skepsis

Die Zeit, die Kohlenstoff benötigt, um nach der Abholzung wieder in die Atmosphäre zu gelangen, variiert je nach Holzprodukt, sei es Papier, Sperrholz oder Möbel. Die Produkte zerfallen unterschiedlich schnell. Der Kohlenstoff muss allerdings über einen bestimmten Zeitraum gespeichert bleiben, um Gutschriften zu verdienen. Yin zufolge könnte das Potenzial der aktuellen Methoden der Kohlenstoffspeicherung in Wäldern weitaus geringer sein, als bisher angenommen. Diese Einschätzung beruhe darauf, dass bestehende Studien die Buchführungsprinzipien des Pariser Abkommens nicht vollständig einhalten. Holz und Kohlenstoff würden nicht angemessen als gemeinsames Produkt behandelt, wie es in dem Bericht zur Studie heißt.

Yin empfiehlt daher, nationale und internationale Bemühungen zur Bewertung der Kohlenstoffspeicherung zu stärken und notwendige Programme zur Überprüfung ihrer Wirksamkeit zu schaffen. Seine Forschung warnt davor, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen werden, um die Menge an Kohlenstoff, die bei Fällarbeiten entsteht, zu kompensieren.

Diese Maßnahmen, die von großer Bedeutung sind, müssen daher einer angemessenen Prüfung und Bewertung unterzogen werden, um ihre Effektivität sicherzustellen. Ob sich ähnliche Ungenauigkeiten auch bei den CO₂-Zertifikaten in Deutschland und Europa zeigen, wurde von der Studie nicht erfasst.

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